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Kurzgeschichte Teil 3

Teil 3 meiner Kurzgeschichte...viel Spaß beim lesen ;-)

 

Die Sonne war schon langsam hinter den Baumspitzen verschwunden, als er den Generator einschaltete und die Tür mit seinen gelben Plastikhandschuhen schloss. Das Benzin war schon langsam knapp und er musste wohl morgen runter in die Stadt um sich Neues zu besorgen.

 

Zigaretten waren auch rar und Hundefutter für Nero.

 

Er hob einen Stock auf, der auf dem Boden lag und berührte damit den Maschendrahtzaun. Es knisterte leicht und Funken stoben, als sich die Elektrizität aufs Holz übertrug und ein dünner Rauchfaden vom Ende des Zweigs aufstieg. Zufrieden warf er den Stock beiseite und zog die Gummihandschuhe aus. Er hatte schnell herausgefunden, dass sie Strom nicht ausstehen konnten und sich davon fern hielten. Als würde eine verblassende Erinnerung Sie davor warnen. Am Anfang hatte es sie noch nicht davon abgehalten ums Grundstück zu streifen und einer hatte sogar versucht über den Zaun zu klettern. Den verkohlten Leichnam hatte er als Warnung einige Tage liegen lassen. Irgendwann sind die Wölfe gekommen und haben ihn gefressen. Wenigstens hatte er dann ein paar Tage seine Ruhe gehabt.

 

 

 

 

 

Es hatte angefangen zu regnen, als er den Hochsitz erreichte. Aus einer Hecke in der Nähe holte er eine lange Stange, an deren Ende ein Stahlhaken befestigt war. Mit ihrer Hilfe zog er die faltbare Metallleiter herunter und kletterte auf die hölzerne Plattform. Er zog die Leiter hoch und lehnte die Stange an einen der Holzpfosten. Die Sonne war bereits komplett untergegangen und der Regen hatte stark zugenommen. Einzelne Tropfen sickerten durch das moosbedeckte Dach. Als erstes überprüfte er das Jagdgewehr und danach die Schrotflinte. Anschließend zog er sich das Nachtsichtgerät über den Kopf und testete die Funktion. Erleichtert ließ er sich auf dem Holzstuhl nieder und starrte in den Wald. Wie viele er wohl heute erledigen musste, fragte er sich. Es waren in den letzten Nächten immer mehr geworden obwohl er jedes Mal seine Spuren verwischte und die Körper entsorgte. Als würde die bloße Anwesenheit von Leben sie magisch anziehen. Er horchte auf, als etwas im Unterholz knackte und zog den Ladehebel der Flinte nach hinten, um eine Patrone in den Lauf zu legen. Keine Zeit zu philosophieren. Zeit für die blutige Ernte.

 

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